Seit etwa den 1930er Jahren schreibt die Mode vor, dass man vor dem Memorial Day (US-amerikanischer Feiertag am letzten Montag im Mai) keine weiße Kleidung tragen soll. Es war ein Statussymbol, wenn wohlhabende Menschen ihre Winterkleidung hinter sich ließen und im Sommer mit ihrer leichten, unbeschwerten Kleidung an den Strand fuhren.
Auch wenn diese Regel immer noch irgendwie gültig ist, ist die Mode von heute mehr darauf bedacht, wie hell Ihre weiße Kleidung ist, als darauf, ab wann sie zu tragen ist. Wie können Textilhersteller also sicherstellen, dass ihre Produkte so weiß wie möglich sind?
Was sind optische Aufheller?
Optische Aufheller (OBA) sind Chemikalien, die Textilien – angefangen von Leinenhosen und Seidenblusen bis hin zu Socken und Unterwäsche – zugesetzt werden. Sie nutzen den Prozess der Fluoreszenz, um Ihren Augen vorzugaukeln, dass Ihre Kleidung weißer und heller ist, als sie es tatsächlich ist. Auch viele Waschmittel enthalten optische Aufheller, um diese Wirkung zu erhalten und zu verstärken.
Um zu verstehen, wie sie funktionieren, müssen wir uns an den naturwissenschaftlichen Schulunterricht erinnern.
Dies ist das sichtbare Spektrum – das Licht, das wir mit bloßem Auge sehen können – nur ein winzig kleiner Bestandteil des elektromagnetischen Spektrums.
Dies ist das elektromagnetische Spektrum. Es beginnt ganz links mit Gammastrahlen und wandert nach rechts durch Röntgenstrahlen, Mikrowellen und Radiowellen. Sehen Sie das winzig kleine sichtbare Spektrum, das zwischen der Ultraviolett- und der Infrarot-Strahlung liegt? Das ist der einzige Wellenlängenbereich, den wir Menschen mit bloßem Auge sehen können – es sei denn, dass optische Aufheller ins Spiel kommen.
Optische Aufheller absorbieren einen Teil der unsichtbaren ultravioletten Strahlen und emittieren Licht wieder im sichtbaren blauen Spektralbereich. Genau durch dieses reflektierte blaue Licht sehen Textilien heller und weißer aus.
Unter schwarzem UV-Licht sind vorhandene optische Aufheller einfach zu erkennen. Textilien und Waschmittel mit einem höheren Anteil an optischen Aufhellern sehen heller aus als solche mit einem geringeren Anteil.
Wie optische Aufheller die Farbwirkung beeinflussen
Mit optischen Aufhellern behandelte Kleidungsstücke können zwar im Geschäft gleich, doch unter Lichtquellen mit höherem UV-Anteil anderes aussehen. Darin liegt die Herausforderung für Hersteller, die Outfits aus Stoffteilen verschiedener Zulieferer zusammenstellen. Obwohl Ärmel und Kragen unter Kaufhauslicht u. U. farblich übereinstimmen, können sich diese Farben unter UV-Lichtquellen verändern.
Wie Hersteller die Auswirkung optischer Aufheller überwinden können
- Hersteller, die optische Aufheller (OBA) verwenden, müssen darauf achten, dass der OBA-Gehalt in ihren Stoffen gleich hoch ist. Andernfalls ist der Unterschied für den Kunden sichtbar.
- Bei der Zusammensetzung von Kleidungsstücken mit Teilen von verschiedenen Zulieferern oder Stoffen aus verschiedenen Chargen müssen Hersteller den Gehalt an optischen Aufhellern messen, um sicherzustellen, dass die Produkte ihre Wirkung behalten, wenn sie UV-Licht ausgesetzt werden.
- Die Einhaltung von Farbmanagement-Praktiken, u. a. auch durch die Pflege umfassender Farbbibliotheken und den Einsatz hochwertiger Tools für die Farbmessung und Kalibrierung, kann zur Erreichung konstanter Farbergebnisse in der gesamten Textilproduktion beitragen und das Risiko von Farbabweichungen durch unterschiedliche Materialien und Bearbeitungsverfahren minimieren.
Farbmanagement-Tools für den Umgang mit optischen Aufhellern
Das Verständnis für optische Aufheller und ihre Auswirkung auf Substrate gibt Aufschluss darüber, warum Hersteller optisch aufgehellte Farben so sorgfältig kontrollieren müssen. Zu den wirksamsten Tools gehören:
- eine Lichtkabine zur visuellen Beurteilung des Gehalts an optischen Aufhellern,
- ein Spektralfotometer mit kalibrierter UV-Beleuchtung, wie das Tischspektralfotometer Ci7800 oder das tragbare Spektralfotometer Ci64UV von X-Rite, um diesen Effekt zu messen und zu quantifizieren,
- eine Rezeptiersoftware, um die Auswirkung von optischen Aufhellern bei der Farbrezeptierung zu berücksichtigen, und
- eine Software für die Qualitätssicherung, um die Auswirkung von optischen Aufhellern zu evaluieren.
Außerdem kann die Integration innovativer Farbmanagement-Lösungen wie Textile Color Hub die Effizienz und Genauigkeit drastisch erhöhen. Diese cloudbasierte Plattform ermöglicht Markenartiklern und Lieferanten die sichere und nahtlose Kommunikation von Farbspezifikationen entlang globaler Lieferketten und stellt sicher, dass Hersteller präzise Farbstandards vom Design bis zur Produktion erreichen und einhalten können.
Durch den Einsatz dieser Technologie können Textilhersteller die Schwierigkeiten bei der konstanten Farbpräzision, einschließlich der Herausforderungen durch optische Aufheller und unterschiedliche Stoffquellen, bewältigen und so die Kundenerwartungen an die Qualität und Haltbarkeit besser erfüllen.
Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, um mehr zu erfahren.