Markenartikler investieren viel Zeit und viele Ressourcen in die Auswahl einer neuen Farbe für ihre Produkte. Wenn die Farbe nach dem Druck nicht den Erwartungen entspricht, entsteht Ausschuss durch Nachdrucke; und alle fragen sich, wo Farbfehler aufgetreten sind.
Nachstehend wird ein typisches Szenario beschrieben.
Ein Markenartikler wählt eine saisonale Farbe für die Produktverpackung und teilt diese Farbe dem Designer mit. Der Designer integriert die Farbe in das Design und übergibt es an das Team der Medienvorstufe, das es in druckfertige Dateien umwandelt.
Die Dateien werden zur Produktion an drei Druckereien weitergeleitet.
Beim Druck passt jede Druckerei den Design-Standard nach besten Kräften an. Doch wenn die Verpackungen im Verkaufsregal nebeneinander liegen, stimmt ihre Farbe nicht überein.
Was ist passiert?
Wo sind Farbfehler aufgetreten?
Sie liegen nicht unbedingt an Fehlern der Designer, Unternehmen der Medienvorstufe oder Druckdienstleister, sondern meist an der Art der Farbkommunikation und an der subjektiven Art unserer Farbwahrnehmung.
Warum ist die Farbabstimmung so schwierig?
Markenartikler und Designer kommunizieren Farben häufig mit Namen aus beliebten Farbfächern wie dem Pantone Matching System. Designer und Lieferanten verwenden dann ihre physischen Farbfächer für die Farbabstimmung.
Diese physischen Farbfächer werden jedoch im Offsetdruck auf weiß gestrichenes Hochglanzpapier mit schnell trocknenden Druckfarben und Pigmenten gedruckt. Das Verfahren für den Druck von Farbfächern unterscheidet sich erheblich von Akzidenz- und Verpackungsdruckverfahren, bei denen zahlreiche Variablen wie Lichtechtheit, Abriebfestigkeit, lebensmittelechte Pigmente, verschiedene Substrate usw. zu berücksichtigen sind.
Wenn ein Markenartikler oder Designer den Namen einer Farbe mitteilt und sich bei der Farbabstimmung auf der Verpackung auf die entsprechenden physischen Farbfächer verlässt, vergleicht er Äpfel nicht mit Äpfeln. Dadurch entstehen Farbabweichungen, noch bevor das Design in den Druck geht.
Auch viele andere Faktoren beeinflussen die Farbwahrnehmung wie u. a.:
- Umweltauswirkungen: Farbfächer und physische Proben können aufgrund von Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit oder Schmutz verblassen oder sich verändern und zu uneinheitlichen Ergebnissen führen.
- Menschliche Wahrnehmung: Jeder Mensch nimmt Farben anders wahr. Alter, Umgebung und regionale Unterschiede wirken sich auf die menschliche Farbwahrnehmung aus.
- Beleuchtungsbedingungen: Die Art der Beleuchtung – Tageslicht, Mondlicht, Glühlampenlicht oder LED-Licht – kann die Farbwahrnehmung erheblich verändern.
- Drucktechnologie: Jede Druckmaschine, jedes Druckverfahren erzeugt Farben anders und hat einen anderen erreichbaren Farbraum. Dies führt zu Abweichungen in der endgültigen Farbe, selbst wenn dieselben Designdateien verwendet werden.
- Bedruckstoff: : Die Textur, Grundfarbe und Weiterverarbeitung eines Bedruckstoffs haben einen erheblichen Einfluss darauf, wie die Druckfarbe auf der Oberfläche haftet und mit ihr interagiert, was sich wiederum auf die Farbdarstellung auswirkt. Eine Farbe, die auf weißes Hochglanzpapier gedruckt wird, sieht anders aus als beim Druck auf recyceltes braunes Kraftpapier.
Das führt zu... dem Fehlerstapel
Je nachdem, wie jeder Einzelne eine Farbe wahrnimmt, kann er kleine Anpassungen vornehmen, die dazu führen, dass die Farbe weiter vom gewünschten Design abweicht. Was für einen Menschen richtig aussieht, kann für andere völlig falsch sein und weit verbreitete Unstimmigkeiten zur Folge haben.
Umstellung von subjektiver auf objektive Farbbeurteilung mit PantoneLIVE
Damit Farben im Verkaufsregal einheitlich aussehen, müssen Markenartikler zu einer objektiven Farbkommunikation übergehen. Dabei können digitale Farbtools behilflich sein.
PantoneLIVE™ wurde speziell entwickelt, um diese Herausforderungen bei der Farbkommunikation zu meistern. Mit diesem cloudbasierten Ökosystem können Markenartikler und Designer auf Basis der Spektraldaten-Definitionen für Pantone-Farben realisierbare Farbstandards digital spezifizieren und in der Lieferkette verteilen.
Abhängige Standards
Was PantoneLIVE jedoch so auszeichnet, ist die Verwendung von abhängigen Standards, die den Zugang zur besten erreichbaren Farbe für einen bestimmten Bedruckstoff ermöglichen. Anstatt also zu versuchen, einen Masterstandard auf Kraftpapier abzustimmen (was unter Umständen gar nicht möglich ist), können Markenartikler und Produktionsteams schon beim Design erkennen, wie die Farbe aussehen wird, und Entscheidungen auf der Grundlage des am besten erreichbaren Farbziels für das betreffende Material treffen.
Statt den Masterstandard Pantone 375C zu kommunizieren, können Markenartikler mit PantoneLIVE den bestmöglichen abhängigen Standard für braunes Kraftpapier kommunizieren, so dass alle Lieferanten das gleiche Ziel vor Augen haben.
Erkennung vor dem Druck, was realisierbar ist
Mit den abhängigen PantoneLIVE-Standards können Markenartikler und Designer aus über 50 Farbbibliotheken erreichbare Farben für verschiedene Bedruckstoffe und Druckverfahren auswählen und in Sekundenschnelle feststellen, ob eine Markenfarbe realisierbar ist. Diese abhängigen Farben sind in der PantoneLIVE-Cloud sicher gespeichert und können von Designern, Teams der Medienvorstufe, Druckfarbenherstellern und Druckereien abgerufen werden – von allen zugriffsberechtigten Akteuren in der Lieferkette.
Wie verhält es sich bei eigenen und benutzerdefinierten Markenfarben?
Zusätzlich zu Pantone-Standards verwenden viele Markenartikler auch eigene Markenfarben. Mit Private Library Manager können Markenartikler jetzt ihre eigenen Farben digitalisieren und reine Spektralwerte über PantoneLIVE austauschen. Dadurch lassen sich prioritäre und technische Farben mit der gleichen Präzision und Zuverlässigkeit verwalten und kommunizieren.
Wie bei PantoneLIVE lassen sich Private Library Manager-Farben nahtlos in Software von X-Rite integrieren, wie ColorCert, Color iQC, Color iMatch, Autura Ink, InkFormulation-Software usw. Dadurch entsteht ein wirklich vernetzter und optimierter Farbworkflow vom Design bis zum Endprodukt.
Einfache Farbentscheidungen
Konstante Farbgebung ist von entscheidender Bedeutung für die Wahrung der Markenidentität, allerdings ohne die richtigen Werkzeuge kaum zu erreichen.
PantoneLIVE bietet einen effizienten und bewährten digitalen Prozess zur Auswahl und gemeinsamen Nutzung erreichbarer Farbstandards in komplexen Verpackungs-Lieferketten. Mithilfe der cloudbasierten PantoneLIVE-Plattform, abhängiger Standards und umfassender Farbbibliotheken können Markenartikler von Anfang an fundierte Farbentscheidungen treffen.
In einer Welt, in der Farbe über den Erfolg oder Misserfolg eines Produkts entscheidet, ist die Investition in die richtige Farbmanagement-Lösung unerlässlich. Aus diesem Grund nutzen über 100 führende Hersteller von Verbrauchermarken und ihre Designer PantoneLIVE, um die einheitliche und verlässliche Farbgebung im Verkaufsregal zu gewährleisten.
Um weitere Informationen oder eine Vorführung von PantoneLIVE Private Library Manager zu erhalten, sollten Sie Kontakt zu unseren Farbexperten aufnehmen.