Ganz gleich, was Sie herstellen: Farbmessungen sorgen dafür, dass Ihre Farben während der gesamten Produktion präzise und konstant bleiben. Bei der Auswahl des für Ihre Anforderungen am besten geeigneten Spektralphotometers sollten Sie vor allem die Art der zu messenden Oberfläche berücksichtigen.
Die Farbmessung bei glänzenden Oberflächen ist problematisch, weil Glanz die Farbwahrnehmung beeinflusst. Glanz entsteht, wenn eine Oberfläche das auftreffende Licht spiegelnd reflektiert. Da Spektralphotometer mit 0°/45°-Geometrie keine Messungen mit Glanzeinschluss vornehmen, können sie die menschliche Farbwahrnehmung nicht getreu wiedergeben.
Wie kann man reflektierende oder glänzende Oberflächen messen? Heute werden wir genauer unter die Lupe nehmen, wie ein Kugelspektralphotometer bzw. Gerät mit d/8°-Geometrie zur SPIN- (mit Glanzeinschluss) und SPEX-Messung (ohne Glanzeinschluss) verwendet wird.
Bei einem Gerät mit 0°/45°-Geometrie wird die Probe aus einem Winkel von 0° (90° von der Probenoberfläche) gemessen. Das bedeutet, dass der Glanzwinkel – also der Winkel, in dem das Licht direkt reflektiert wird – ebenfalls 0° beträgt. Da sich die Lichtleiter in einem Winkel von 45° vom Glanzwinkel befinden, können Sie den Glanz nicht erfassen.
Ein Kugelspektralphotometer arbeitet anders. Die Wand ist eine stark reflektierende, weiße Oberfläche; die Lichtquelle befindet sich hinter der Kugelwand. Eine Ablenkplatte verhindert, dass Licht direkt auf die Probe fällt, sodass sie diffus beleuchtet wird. Probe und Glanzwinkel werden in einem Winkel von 8° von der Senkrechten betrachtet; dort befindet sich die Glanzmessöffnung bzw. Glanzfalle. Die Referenzstrahlöffnung überwacht die Kugelwand, um Beleuchtungsänderungen zu berücksichtigen.
Kugelspektralphotometer bieten zwei Messmodi: SPIN (Glanz eingeschlossen) und SPEX (Glanz ausgeschlossen). Im SPIN-Modus bleibt die Glanzfalle geschlossen. Im SPEX-Modus ist sie geöffnet, damit die Glanzkomponente die Kugel verlassen kann.
Wenn man die gleiche glänzende Probe mit einem 0°/45°-Spektralphotometer und einem Kugelspektralphotometer – Glanz ausgeschlossen – misst, erhält man unterschiedliche Glanzdaten. Das liegt daran, dass ein 0°/45°-Spektralphotometer die gesamte Glanzkomponente ausschließt, während die Glanzkomponente bei einem Kugelspektralphotometer nicht vollständig durch die Glanzfalle entweicht.
Wann sollten Sie den SPIN-Modus nutzen? Und wann den SPEX-Modus? Einige Leitlinien:
- In vielen Fällen wird Ihnen der Kunde eine SPIN- oder SPEX-Toleranz vorgeben. Im Zweifelsfall einfach nachfragen!
- Im SPEX-Modus erfassen Sie die Farbwirkung. Hingegen misst der SPIN-Modus die reine Farbe (Pigmentierung) unabhängig von den Oberflächeneigenschaften.
- Insbesondere Proben im Textilbereich können völlig unterschiedliche Texturen, und damit Glanzgrade, aufweisen. Sie möchten ungeachtet dieser Unterschiede eine einheitliche Farbgebung sicherstellen? Dazu dient der SPIN-Modus.
- Noch komplexer wird es, wenn beispielsweise ein Kunststoffformteil mehrere Texturen aufweist. Nur der SPIN-Modus gibt Aufschluss über die tatsächliche Farbgebung.
Welches Gerät ist das Richtige für Sie?
X-Rite bietet verschiedene Geräte mit Kugelgeometrie – angefangen von den tragbaren Geräten der Ci62 -Serie bis zu Tischgeräten der Ci7800 Serie. Die Auswahl des für Ihre Anforderungen am besten geeigneten Geräts ist nicht so leicht. Wir helfen Ihnen gern.
Lösungen für das Farbmanagement
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